Kindersprechstunde

Sehen muss man lernen.

Kinder wissen nicht wie die Welt aussieht und ob sie sie gut oder schlecht wahrnehmen. Sie nehmen ihren Seheindruck als “normal” an und äußern ihre Beschwerden oft nicht. Deshalb ist es für Eltern schwer Sehmängel festzustellen. Vorsorge ist daher im Hinblick auf die Sehentwicklung des Kindes ein zentraler Punkt in der Gesamtentwicklung des Kindes.

Werden Störungen des ein- oder beidseitigen Sehens zu spät entdeckt, kann die Sehschärfe oder das räumliche Sehen nicht voll ausgebildet werden. Dies kann unter Umständen lebenslange Folgen hinsichtlich der persönlichen Ausgestaltung des späteren Lebens haben.

Die Entwicklung des Sehens (Zusammenspiel von Augapfel, Sehnerv und Gehirn) ist mit etwa 12 Jahren abgeschlossen. Bis dahin lassen sich durch gezielte Therapie, Sehfehler gut behandeln. Dabei gilt: je früher eine Sehschwäche, eine Schielstellung oder eine andere Erkrankung des Auges festgestellt wird, desto früher kann mit einer Therapie begonnen werden, um eine normale Sehentwicklung zu fördern.

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschland e.V. (BVA) empfiehlt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt ab dem beginnenden 3. Lebensjahr.

Gern können Sie mit ihren kleinen Kindern innerhalb des 1. Lebensjahres zu uns kommen. Die kleinen Patienten werden dann von unserer Orthoptistin und den Ärztinnen untersucht  Sollte aufgrund des Alters, nur eine eingeschränkte Untersuchung in unserer Praxis möglich sein, überweisen wir zur weiteren Abklärung unter anderem an die Sehschule der Universitätsaugenklinik Ulm.

Bei der Amblyopie ist die Entwicklung des Sehens durch unterschiedliche Ursachen gestört. Sie führt zu einer dauerhaften, nicht zu korrigierenden Minderung der Sehschärfe. D.h. der Seheindruck eines Auges wird bevorzugt und dadurch kann sich das andere Auge nicht richtig entwickeln. Es wird “schwachsichtig” oder amblyop. Die Amblyopie ist relativ häufig, ca. 5% aller Kinder in Deutschland leiden darunter.

Wenn Kinder beispielsweise Auffälligkeiten beim Lernen zeigen oder sich sehr ungeschickt verhalten (Stolpern, Probleme der Feinmotorik), empfiehlt sich der Ausschluss einer Sehstörung, die dies vielleicht verursacht oder verstärkt.

Vorbeugen lässt sich eine Amblyopie durch einen frühen Besuch beim Augenarzt. Falls notwendig wird eine Behandlung mittels Brille oder des Abdeckens eines Auges (Okklusion) angeraten. Konsequent getragen oder durchführt kann dies zu einer optimalen Sehentwicklung führen.

  • 6-12 Monaten bei Familien mit erblichen Augenerkrankungen oder auffälligen Fehlsichtigkeiten
  • zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr
  • vor der Einschulung
  • Wenn Kinder Auffälligkeiten beim Lernen zeigen (Ausschluss, dass diese durch eine Sehstörung hervorgerufen oder verstärkt werden)
  • bei plötzlich auftretenden Schielstellungen

Was wird untersucht?

  • Prüfung des Sehvermögens (Visus)
  • Prüfung der Augenstellung auf verstecktes oder permanentes Schielen (Strabismus)
  • Prüfung der Beweglichkeit der Augen
  • Prüfung der beidäugigen Zusammenarbeit (Binokularsehen)
  • Messung von Sehfehlern (ggf. Weitstellung der Pupillen mittels Tropfen)
  • Anpassung und Beratung einer Brille
  • Untersuchung des Auges
  • Myopiemanagement bei Kindern mit Kurzsichtigkeit (mit Achsenlängenmessung)

Warum sollten Sie mit Ihrem Kind / Ihren Kindern zur Kindersprechstunde kommen?

.. weil Kinder nicht sagen wie gut sie sehen.

.. weil man gutes Sehen im Kindesalter lernt.

.. weil wir uns als Familienpraxis auch um die Allerkleinsten kümmern.

Kindervorsorge ist sehr wichtig!