Vorsorge

Gutes Sehen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, um sich im beruflichen als auch im privaten Leben zurechtzufinden und weiterzuentwickeln. Alles wird durch die Augen gesteuert: die Arbeit als Handwerker als auch die Arbeit im Homeoffice oder das Nutzen verschiedener Medien.

Viele Augenerkankungen entwickeln sich unbemerkt und fallen erst auf, wenn bereits ein Schaden im Auge entstanden ist. Dies birgt die Gefahr einer lebenslangen Einschränkung des Sehens mit Folgen für das Privat- und das Berufsleben.

Mit regelmäßigen Kontrollen und dem Einsatz spezieller Früherkennungsdiagnostik beim Augenarzt können Erkrankungen erkannt werden und negative Folgen gemindert werden.

Vorsorge ist weiterhin auch für Kinder wichtig. Auch sie können unerkannte Augenerkrankungen aufweisen, die nicht immer durch den Kinderarzt entdeckt werden. Die kleinen Patienten sind zum Teil nicht in der Lage dies zu benennen, da sie kein anderes Sehen kennen und somit ihren Seheindruck als gegeben und normal empfinden. Ein frühzeitiger Augenarztbesuch kann Abhilfe schaffen und Licht ins Dunkel bringen.

Meist gilt ganz unabhängig vom Alter: Wenn Augenerkrankungen früh erkannt werden, können sie meist gut behandelt werden.

Vorsorge ist in jedem Alter ein wichtiges Thema!

Von den Krankenkassen werden nicht alle für die Vorsorge wichtige Leistungen bezahlt, da diese nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung in der vertragsärztlichen Versorgung gehören (Quelle Bundesministerium für Gesundheit: www.bundesgesundheitsministerium.de).

Daher können wir Ihnen einige, der für die Vorsorge notwendigen, innovativen und frühdiagnostischen Leistungen nur als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) anbieten und in Rechnung (nach GOÄ) stellen.

  • eine Vorstellung von Kindern ab dem 2.-3. Lebensjahr zur Überprüfung der Sehschärfe, der Motiliät, des räumlichen Sehens und der Anatomie des Auges. Eine frühere Vorstellung ist auch im ersten Lebensjahr möglich falls erbliche Augenerkrankungen oder Fehlsichtigkeiten vorliegen. Sollte dies in der Praxis nicht umfassend genug erfolgen können, überweisen wir Ihre Kleinen zur weiteren Abklärung an die Kinderabteilung der Augenklinik Ulm.
  • Erwachsene ab dem 40. Lebensjahr sollten alle 2-3 Jahre zur Vorsorge gehen, um beispielsweise den grünen Star (Glaukom) abzuklären. Dies ist um so wichtiger falls in Ihrer Familie bereits ein Glaukom vorliegt.
  • Erwachsene ab dem 55. Lebensjahr sollten alle 1-2 Jahre zur Vorsorge gehen, um beispielsweise Erkrankungen an der Netzhaut (Gefäßerkrankungen, Makuladegeneration), den grauen Star (Cataract), den grünen Star (Glaukom) oder andere Augenerkrankungen auszuschließen.
  • Erwachsene mit Kurzsichtigkeit (Myopie) ab -3 Dioptrien sollten alle 1-2 Jahre zur sogenannten Netzhautspiegelung (Funduskopie) kommen, um Netzhautlöcher aufzuspüren und damit Netzhautablösungen zuvorzukommen.
  • Erwachsene mit chronischen Erkrankungen wie z.B. Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus), Bluthochdruck (art. Hypertonie), rheumatischen oder neurologischen Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose) sollten jährlich nach Anweisung des behandelnden Arztes (Hausarzt, Rheumatologe, Neurologe) augenärztlich untersucht werden.
  • Ein Augencheck für Kraftfahrzeugfahrer ist in regelmäßigen Abständen ab dem 40. Lebensjahr angeraten.
  • Kontaktlinsenträger sollten mindestens einmal jährlich augenärztlich, hinsichtlich Verträglichkeit, untersucht werden.

Myopiekontrolle bei Kindern

Die meisten Kinder sind mit ca. 6 Jahren noch normalsichtig bis leicht weitsichtig. Bei 90% der Kinder tritt die Kurzsichtigkeit nach Schuleintritte zwischen dem 8. und 15. Lebensjahr auf. Im Durchschnitt werden Werte von -3 bis -6 dpt im Erwachsenenalter erreicht. Je frührer die Kurzsichtigkeit beginnt, desto höher sind in der Regel die Werte mit ca. 20 Jahren.

Kurzsichtigkeit ist zum einen von den Eltern vererbt, zum anderen wird sie durch Umweltfaktoren wie zu geringes Tageslicht oder zu kurze Tageslichtdauer, lange Lesedauer mit kurzer Distanz (kleiner 30cm von Büchern oder Smartphones) oder lange Naharbeit gefördert.

Eine Kurzsichtigkeit bringt negative Folgen hinsichtlich eines erhöhten Risikos für Netzhautdegenerationen (Lochbildung, Ablösung der Netzhaut), Makulaerkrankungen, der frühzeitigen Entstehung des grauen oder grünen Stars mit sich.

Folgende Untersuchungen führen wir zur Kontrolle bei Myopie durch:

  • Visusprüfung
  • Messung Sehfehler (Refraktion)
  • Brillenkontrolle
  • Achsenlängenwachstum
  • Untersuchung der Augen

Die Makula (Gelber Fleck) stellt den Netzhautbereich dar mit dem wir am schärfsten Sehen. Durch sie wird z.B. Lesen und genaues Erkennen von Gesichtern ermöglicht. Die Sinneszellen der Netzhaut sind hier besonders dicht angeordnet. Durch eine Schädigung dieses Areals wird das zentrale Gesichtsfeld als verzerrt, unscharf, “wie durch einen Nebel” oder als schwarzer Fleck wahrgenommen.

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine chronische Erkrankung und stellt die häufigste Ursache für eine dauerhafte erhebliche Sehverschlechterung bei Patienten über 50 Jahren in der westlichen Welt dar. Sie tritt vermehrt nach dem 65. Lebensjahr auf. In Deutschland sind über 4 Millionen Patienten davon betroffen, die Tendenz steigend. Es werden 2 Formen unterschieden:

Die trockene Form: ca. 80% der Patienten erkranken an der trockenen AMD. Diese Form schreitet langsam voran und meist bleibt lange Zeit eine relativ gute zentrale Sehschärfe bestehen. Diese kann im weiteren Verlauf weiter abnehmen. Derzeit gibt es für diese Form keine wirkliche Therapie. Es besteht die Empfehlung zur Vermeidung von Risikofaktoren (optimale Blutdruck-, Blutzucker und Blutfetteinstellung, Sonnenschutz der Augen, körperliche Bewegung, Nikotinabstinenz und vitaminreiche Ernährung mit viel grünen Blattgemüse). Die Risikofaktoren: Alter, weibliches Geschlecht, familiäre Belastung bleiben davon unberührt.

Die feuchte Form: Sie kann sich aus der trockenen entwickeln. Etwa 10-20% der Patienten sind betroffen. Es bilden sich abnorme neue Gefäße im Netzhautbereich (CNV, choroidale Neovaskularisationen) aus denen Flüssigkeit oder Blut austreten können. Es kommt zur Netzhautschwellung (Makulaödem) und zur Schädigung der Sinneszellen. Diese Form schreitet  schneller voran und ist mit einer akuteren und massiveren Sehverschlechterung des zentralen Sehens verbunden. Mittels intravitrealer Medikamenteneingabe (IVOM) kann die feuchte Form der AMD behandelt werden. Das Hauptziel der Behandlung ist die Stabilisierung des Sehens.

Folgende Untersuchungen können wir zur Vorsorge anbieten:

  • Schichtaufnahme der Makula mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT)
  • ggf. Fluoreszein-freie Gefäßdarstellung der Makula (OCT-A)
  • digitale Fotografie der Netzhaut (z.T. auch ohne weingestellte Pupillen)
  • Netzhautuntersuchung an der Spaltlampe

Damit ist eine optimale Befunddokumentation gegeben. Normale als auch krankhafte Befunde werden gespeichert und können dann zur Verlaufsbeurteilung in den folgenden Kontrollen herangezogen werden. Feinste krankhafte Veränderungen werden leichter festgestellt und eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.

Grüner Star (Glaukom)

Zum Grünen Star (Glaukom) werden eine Gruppe von Augenerkrankungen gezählt, die ihn ihrem Verlauf zu einer Schädigung des Sehnervs führen und zur Erblindung führen können. Etwas 1-2% der Gesamtbevölkerung in Deutschland leidet an einem manifesten Glaukom. 10% der betroffenen Patienten weisen davon schwerste Sehverluste auf bzw. sind erblindet.

Die Erkrankung ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung und lange Zeit fallen die Ausfälle der Gesichtsfelder nicht auf, obwohl schon Sehnervenschädigungen vorliegen. Der Patient gewöhnt sich an die beginnenden Einschränkungen des Gesichtsfeldes und erst im fortgeschrittenem Stadium wird bemerkt, dass nur ein kleiner Gesichtsfeldrest verblieben ist.

Es ist daher wichtig eine regelmäßige Vorsorge ggf. mit ergänzender Zusatzdiagnostik zum Ausschluss eines Glaukoms beim Augenarzt durchführen zu lassen.

Folgende Untersuchungen können wir zur Vorsorge anbieten: 

  • Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
  • Augeninndruckmessung
  • Gesichtsfeldanalyse
  • Sehnervenvermessung und Schichtdickenmessung mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) – 1x jährlich
  • ggf. Fluoreszein-freie Gefäßdarstellung des Sehnerven (OCT-A)
  • digitale Fotodokumentation des Sehnerven (auch ohne weitgestellte Pupillen) – 1x jährlich
  • spaltlampenmikroskopische Untersuchung durch den Augenarzt

Damit ist eine optimale Befunddokumentation gegeben. Normale als auch krankhafte Befunde werden gespeichert und können dann zur Verlaufsbeurteilung in den folgenden Kontrollen herangezogen werden. Feinste krankhafte Veränderungen werden leichter festgestellt und eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.

Als Grauer Star wird die Eintrübung der Augenlinse bezeichnet. Dies tritt bei jedem Menschen im Laufe des Lebens auf. Die Eintrübung kann durch bestimmte Erkrankungen wir Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Myopie (Kurzsichtigkeit) oder durch Augenverletzungen begünstigt werden.

Wir überprüfen gern Ihre Sehschärfe, Informieren Sie über den Trübungsstand der Linse und beraten Sie bezüglich einer Operation.

Augenhintergrund (Fundus)

Die Netzhaut ist das Nervengewebe am Augenhintergrund (Fundus), hier befinden sich die Gefäße und die Sinneszellen (Photorezeptoren) des Auges. D.h. hier wird im weitesten Sinne Sehen überhaupt erst möglich. Verletzungen oder Erkrankungen der Netzhaut können mit gravierenden Einschränkungen des Sehvermögens einhergehen.

Erwachsene mit bestehender Kurzsichtigkeit (Myopie) sollten regelmäßige Netzhautkontrollen vornehmen. Das Risiko Netzhautlöcher (Foramina) oder eine Netzhautablösung zu entwickeln, steigt mit zunehmenden Dioptrien (dpt). Das Risiko eine Netzhautablösung zu erleiden ist 4-fach so hoch bei einer Kurzsichtigkeit bis -3 dpt und sogar 10-fach so hoch ab einer Kurzsichtigkeit über -3 dpt.

Weiterhin haben Kurzsichtige ein erhöhtes Risiko im Verlauf an einem Glaukom oder an einer Makulaveränderung zu erkranken, so dass Untersuchungen zum Ausschluss dieser Erkrankungen ratsam sind.

Folgende Untersuchungen können wir zur Vorsorge anbieten:

  • Augeninnendruckmessung
  • Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
  • Sehnervenvermessung und Schichtdickenmessung mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT) – 1x jährlich
  • Schichtdickenvermessung der zentralen Netzhaut (OCT) – 1x jährlich
  • ggf. Fluoreszein-freie Gefäßdarstellung des Sehnerven und der Makula (OCT-A) – 1x jährlich
  • digitale Fotodokumentation der gesamten Netzhaut (z.T. auch ohne weitgestellte Pupillen) – 1x jährlich

Damit ist eine optimale Befunddokumentation gegeben. Normale als auch krankhafte Befunde werden gespeichert und können dann zur Verlaufsbeurteilung in den folgenden Kontrollen herangezogen werden. Feinste krankhafte Veränderungen werden leichter festgestellt und eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.

Blutzuckererkrankung (Diabetes Mellitus) und Hypertonus

Die Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) können auf Dauer die Funkion des Auges beeinträchtigen. Hiervon sind die Netzhautgefäße und nachfolgend die Netzhautdurchblutung betroffen. Unbehandelt kann dies zu schweren Schäden an der Netzhaut führen, die über  Jahre hinweg für den Patienten unbemerkt bleiben können und letztlich zu dauerhaften Sehbeeinträchtigungen führen.

Diabetiker haben im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein 25-fach höheres Risiko zu erblinden. Weiterhin weisen Diabetiker ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines grünen Stars (Glaukom) und eines vorzeitigen grauen Stars (Cataract) auf. Für Hypertoniker ist das Risiko einen Gefäßverschluss zu erleiden deutlich erhöht. Daher ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle wichtig.

Folgende Untersuchungen können wir zu Vorsorge anbieten:

  • Augeninnendruckmessung
  • Messund der Hornhautdicke (Pachymetrie)
  • Schichtdickenvermessung der zentralen Netzhaut zum Ausschluss Makulaödem (OCT) – 1x jährlich
  • ggf. Fluoreszein-freie Gefäßdarstellung des Sehnerven und der Makula (OCT-A) – 1x jährlich
  • digitale Fotodokumentation der gesamten Netzhaut (z.T. auch ohne weitgestellte Pupillen) – 1x jährlich

Damit ist eine optimale Befunddokumentation gegeben. Normale als auch krankhafte Befunde werden gespeichert und können dann zur Verlaufsbeurteilung in den folgenden Kontrollen herangezogen werden. Feinste krankhafte Veränderungen werden leichter festgestellt und eine entsprechende Therapie kann eingeleitet werden.

Mit dieser Untersuchung wollen wir Ihnen eine Orientierungshilfe im Alltag hinsichtlich Ihrer Sehfähigkeit unter suboptimalen Witterungs- und Beleuchtungsverhältnissen geben. Sie ersetzt nicht die Führerscheinbegutachtung.

Wir überprüfen Ihre Sehfähigkeit hinsichtlich gefährlicher Situationen, mit denen Sie in der dunklen Jahreszeit oder bei schlechtem Wetter konfrontiert sind. Bisher unentdeckte Sehschwächen, Kurzsichtigkeit oder Nachtblindheit können gefährliche Situationen im Straßenverkehr erzeugen, da die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt wird.

Folgende Untersuchungen können wir anbieten:

  • Messung der Sehschärfe unter Tageslichtbedingungen
  • Beurteilung der beidäugigen Zusammenarbeit
  • Prüfung des Gesichtsfeld beider Augen
  • Prüfung des Dämmerungssehens mit und ohne Blendung
  • Prüfung einer möglichen Fehlsichtigkeit
  • Beurteilung der vorderen und hinteren Augenabschnitte

Frühe Vorsorge für gutes Sehen im Alter.

Mithilfe modernster medizinischer Technologie.

Sprechen Sie uns an und vereinbaren Sie Ihren Termin.

Durchführbar zum Teil auch ohne weitstellende Augentropfen (kein anschließendes Fahrverbot).

Vorsorge ist besser als Nachsorge.